Anpacken für den Naturschutz – Schwendaktionen der Bergsteigerdörfer

Pressemitteilung des DAV-Bundesverbands https://www.alpenverein.de/verband/presse/pressemeldungen/anpacken-fuer-den-naturschutz-schwendaktionen-der-bergsteigerdoerfer

– Almen sind von großer Bedeutung für den Natur- und Kulturraum Alpen. Die nachhaltige Bewirtschaftung fördert Biodiversität und prägt das Landschaftsbild der Bayerischen Alpen. Die Bergsteigerdörfer machen die Almwirtschaft mit ihren vielfältigen Funktionen erlebbar und laden ein, im Oktober bei einem Arbeitseinsatz auf der Alm mit anzupacken.

Mit dem Almabtrieb im Herbst endet zwar der Almsommer für die Tiere – für die Landwirt*innen bleibt allerdings noch viel Arbeit zu tun auf den Almen. Bereiche, die von den Tieren nicht ausreichend abgefressen wurden, werden beim Schwenden von Bäumen und Sträuchern befreit. Die bayerischen Bergsteigerdörfer Kreuth, Sachrang und Schleching laden ein, bei Schwendaktionen mitzuhelfen:

„Je mehr helfende Hände mit anpacken, desto besser“, sagt Sebastian Pertl, Almbauer in Sachrang, der die Schwendaktion vor Ort leitet. „Wir müssen je nach Lage und Vegetation zehn bis zwanzig Prozent der Almfläche schwenden – das sind bei unserer Aktion im Oktober rund 3000 Quadratmeter.“ Die Helfer*innen erwarten – neben dem Schwenden selbst – interessante Informationen rund um die Almwirtschaft und das Schwenden und ein gemütlicher Ausklang am Nachmittag bei Brotzeit und Getränken auf der Alm.

Wegen der Lage der Alm wird das Schwendgut direkt am Berg verbrannt. Foto: Sebastian Pertl

Unverzichtbarer Beitrag für die Biodiversität

Das Schwenden trägt dazu bei, Almflächen von größerem Bewuchs freizuhalten. Das dient keineswegs nur den dort grasenden Kühen, Schafen und Co., sondern insbesondere Insekten, Vögeln und Pflanzen, die auf den artenreichen Wiesen ihren Lebensraum finden. Allein im Raum Sachrang sind auf Almgebieten rund 90 Pflanzen- und knapp 50 Schmetterlingsarten der Roten Liste Bayern zu finden. Auch die stark gefährdeten Raufußhühner, wie Auerhuhn und Birkhuhn, profitieren von gepflegten Almflächen.

Nachhaltigkeit in den Bergsteigerdörfern

Die Bergsteigerdörfer haben sich einer nachhaltigen Entwicklung verschrieben. Das reicht von sanftem, naturnahem Tourismus, über ein traditionelles Ortsbild bis hin zu verantwortungsvollem Wirtschaften. Dazu gehört auch, dass alle aktiven landwirtschaftlichen Betriebe in Sachrang und Schleching Almwirtschaft betreiben.

Foto: Sebastian Pertl
Foto: Sebastian Pertl